Landau.
(fle) Zur bayerischen Demenzwoche ist am Donnerstagabend beim Treffpunkt für pflegende Angehörige der Caritas Johanna Wimmer als Referentin für einen Vortrag zum Thema Ernährung bei Demenz zu Gast gewesen. Es gab auch einen Sinnesparkours. Zu den Zuhörern zählten auch Mitarbeiterinnen der Caritas.
Der Mensch unterliege dem Verschleiß. Die Sinne stumpfen mit der Zeit ab. "Der Mensch ist nicht dafür geschaffen, so alt zu werden", meinte Wimmer. So nimmt im Alter neben der Anzahl der Riechzellen auch die Anzahl der Geschmacksknospen langsam ab. Dadurch werde der Appetit schwächer angeregt. Auch die körperlichen Reize, wie Hunger und Durst, würden im Alter weniger stark wahrgenommen, was zur Dehydrierung führen kann.
Bei Demenzpatienten kommen die krankheitsbezogenen Aspekte hinzu. Diese können neben der nachlassenden Gedächtnisleistung und dem Sprachvermögen auch eine zeitliche Desorientierung und Schluckstörungen sein.
Die Appetitlosigkeit könne viele Gründe haben. So kann im frühen Stadium beispielsweise bereits der Prozess des Essens von der Zubereitung bis zum Konsum überfordernd sein, und die Betroffenen verzichten daher lieber auf die Essensaufnahme. Es könnte aber auch sein, dass das Essen trotz derselben Würze nur noch lasch schmeckt oder der Patient einfach bestimmte Geschmäcker nicht mehr ertragen kann. Der Vortrag sensibilisiert auch für mögliche Mangelerkrankungen.
Wimmer gab Tipps zur Mahlzeitengestaltung mit Betroffenen. So solle man während des Essens immer auf Augenhöhe kommunizieren und je nach Fortschritt der Krankheit einfache Sprache verwenden. Auch die Mimik und Gestik seien entscheidend. Gleichzeitig solle man auf eine möglichst reizarme Atmosphäre achten, denn Demenzpatienten seien schnell abzulenken.
Die Sinneswahrnehmungen sollen einbezogen werden
Auch sollte die nachlassende Sinneswahrnehmung einbezogen werden. Eine einfache Möglichkeit sei es, dass beim Kochen zum Schluss etwas beiseitegestellt und dies nachgewürzt wird, damit die Sinne wieder angesprochen werden. Damit können Familien gemeinsam essen und auch Demenzpatienten essen dasselbe wie ihre Angehörigen am Tisch.