Landau. Konflikte können einem im Alltag jederzeit begegnen. Meistens bleibt es bei Wortgefechten, nur selten kommt es zu körperlichen Auseinandersetzungen. Viele machen sich lieber klein und versuchen, Konflikten gleich ganz aus dem Weg zu gehen und machen, wenn es nicht anders geht, dem Aggressor dabei auch viele Zugeständnisse. Dabei kann man viele Konflikte mit dem richtigen Auftreten und der richtigen Körpersprache entschärfen, ohne Zugeständnisse zu machen.
Im Selbstbehauptungskurs von Jochen Schreiner, auch bekannt als der "Weiße Wolf" aus Wallersdorf, den die Caritas für die offene Behindertenarbeit am Samstag organisiert hatte, konnten die Teilnehmer in Übungen und Rollenspielen lernen, wie man rhetorisch, aber auch körperlich auf Konfrontationen reagiert.
Kein schwaches Opfer, sondern wehrhaft sein
"Wir üben das Auftreten gegen Gefahren, Achtsamkeit und wie man Distanz halten kann", erklärte Schreiner, der den 3. Dan in Karate hält. Zudem brachte Schreiner den Teilnehmern bei, wie man sich befreit und verteidigt, sollte eine Konfliktsituation doch eskalieren. In Konfliktsituationen reagieren alle Menschen nach den "drei Fs". Fight (Kampf), Flight (Fliehen) oder Freeze (Einfrieren). "Der Freeze ist ein Blackout, bei dem man durch den Adrenalinschub kurzfristig wie gelähmt ist und gleichzeitig ist es auch die gefährlichste Situation, in der man sich im Angesicht einer Gefahr befinden kann", erklärte Schreiner. Hat man dieses Gefühl bereits selbst mehrmals erlebt, sollte man üben, dieses in den Griff zu bekommen, riet er.
Am besten sei es, sich immer der Konfliktsituation zu stellen und nicht darauf zu hoffen, dieser davonlaufen zu können. Denn wer einen Konflikt sucht, sucht sich meistens ein schwaches Opfer und keinen, der signalisiert, dass er bereit ist, zur Not zurückzuschlagen, sagte Schreiner.
Foto: Andreas Flexeder