Landau. (red) In diesem Jahr feiert die Offene Behindertenarbeit (OBA) des Kreis-Caritasverbandes Landau ihr 25-jähriges Bestehen. Für die CSU-Landtagsabgeordnete Dr. Petra Loibl ein willkommener Anlass, um sich vor Ort einen Einblick zu verschaffen.
"Als langjähriges Vorstandsmitglied in der Lebenshilfe Kreisvereinigung Dingolfing-Landau sind für mich Begriffe wie Inklusion, Integration, Selbstbestimmung und Teilhabe nicht nur leere Worthülsen. Ich habe einen großen Respekt vor all denjenigen, die sich hauptamtlich und ehrenamtlich für Menschen mit Beeinträchtigungen und deren Angehörige einsetzen und ihnen damit Unterstützung, Solidarität und Lebensqualität zuteilwerden lassen", so Dr. Loibl.
Als fester Bestandteil der Einrichtungen der Behindertenhilfe im Landkreis ist die OBA Kontaktund Beratungsstelle für geistig behinderte, mehrfachbehinderte, körperbehinderte, sinnesbehinderte und chronisch kranke Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie deren Familien, Bezugspersonen, aber auch für die ehrenamtlichen Helfer.
"Unser Angebot ist sehr vielfältig", erklärt Silke Bols, Leiterin der Offenen Behindertenarbeit. "Wir informieren umfassend und individuell bei persönlichen, finanziellen und behindertenrechtlichen Fragen; unterstützen beispielsweise bei Antragsstellung, Behördenangelegenheiten oder Kostenfragen, vermitteln notwendige Hilfsangebote wie Kur- und Erholungsmaßnahmen, Kurzzeitpflege oder behindertenspezifische Hilfsmittel und schulen unsere Ehrenamtlichen. Bei alldem arbeiten wir mit bereits bestehenden Einrichtungen, Verbän- den, Selbsthilfegruppen, Behörden und Gemeinden zusammen." Seit 25 Jahren hilft auch der Familienentlastende Dienst (FED) der Caritas Landau, der alltagsunterstützende und ambulante Hilfen für Familien mit behinderten Angehörigen anbietet. "Der Familienentlastende Dienst kümmert sich vorrangig um die pflegenden Angehörigen. Die Mehrheit der geleisteten Versorgungs-, Betreuungs- und Unterstützungsarbeit für Menschen mit Behinderungen und chronisch kranke Menschen leisten nichtprofessionelle Helfer, wobei die Hauptlast immer die Familien im näheren oder weiteren Sinn übernehmen - mitbetroffen, mithelfend und sorgend für das betroffene Familienmitglied", weiß Silke Bols.
Der wohl wichtigste Faktor für das Gelingen der Offenen Behindertenarbeit sind für Silke Bols und Dr. Petra Loibl die ehrenamtlichen Mitarbeiter. Die Corona-Pandemie hat hier zu einem personellen Einbruch geführt und dies im existenziellen Sinn sehr deutlich gemacht. "Inklusion darf in Corona-Zeiten nicht in Vergessenheit geraten", mahnt die Parlamentarierin. "Einrichtungen wie die OBA benötigen ehrenamtlich Engagierte, denn sie gestalten und realisieren die verschiedenen Ausflüge, Freizeit- und Ferienangebote, sie begleiten die Klienten bei notwendigen Arztbesuchen, Einkäufen und Behördengängen." Aktuell besteht ein besonderer Bedarf für einen ehrenamtlichen Hol- und Bringdienst für Gruppen- und Freizeitmaßnahmen. "Vielleicht findet sich jemand, der hier unterstützen möchte", ruft Petra Loibl auf. "Die Humanität einer Gesellschaft zeigt sich doch nicht zuletzt daran, inwieweit behinderten Menschen die Möglichkeit eröffnet ist, ein selbständiges Leben zu führen."
Das aktuelle Sommerferienprogramm für August und September 2021 ist bereits erschienen und kann von Interessierten auf der Internetseite des Kreis-Caritasverbands Landau unter www.caritaslandau.de/hilfeundberatung/offenebehindertenarbeit eingesehen werden.