Landau. Das Tageszentrum "Frohsinn" ist ein ambulanter Dienst der Sozialpsychiatrischen Einrichtungen des Kreis-Caritas-Verbandes Landau (siehe dazu auch Artikel unten). Psychisch erkrankte Menschen finden hier unter Anleitung von qualifiziertem Fachpersonal Unterstützung bei der Strukturierung ihres Tagesablaufes, Anregungen zur (Wieder-)Erlangung von Kompetenzen und Interessen, Kontaktmöglichkeiten zu Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder einfach nur ein offenes Ohr, einen Platz zum Wohlfühlen und Gelegenheiten zum Ratschen, Lachen und Leben.
Tageszentrum-Leiterin Stephanie Friedberger und Sozialpädagogin Susanne Gruber informieren über die derzeitigen Bedingungen und sind froh, das Angebot, wenn auch eingeschränkt, für ihre Besucher aufrechterhalten zu können. Der Ausbruch der Corona-Pandemie zeichnet sich im Alltag des Tageszentrums stark ab. Im Frühjahr 2020 musste die Einrichtung sogar für neun Wochen schließen. "Eine sehr schwierige Zeit für die Besucher, da die stabilisierenden Hilfen und Unterstützungen wegfielen", so Stephanie Friedberger. Um in den Krisenzeiten weiter für alle da zu sein, wurde das Team kreativ. Vom Krisentelefon, über Abhol- und Lieferservice für ein Mittagessen, bis zu gemeinsamen Spaziergängen zu zweit wurde einiges geboten.
Maximal neun Besucher dürfen jetzt kommen
Seit Wiedereröffnung der Einrichtung Mitte Mai 2020 erforderten die gesetzlichen Vorgaben ein für die Einrichtung abgestimmtes strenges Schutz- und Hygienemaßnahmen, eine starke Veränderungen der Rahmenbedingungen der Einrichtung. "Die niederschwellige Haltung, worauf unsere Arbeit aufbaut, war nur schwer bis gar nicht aufrechtzuerhalten", erklärte die Tageszentrum-Leiterin Stephanie Friedberger. So war es vorher möglich, die Einrichtung ohne Voranmeldung zu besuchen. Jetzt ist es dringend ratsam, da sich zur selben Zeit nur maximal neun Besucher aufhalten dürfen. Die größte Herausforderung für die Besucher stellt die Maskenpflicht dar. "Einige hatten Mühe, sich an die Mund-Nasen-Bedeckung zu gewöhnen, manche kommen daher seltener oder nur für eine kürzere Zeit in das Tageszentrum", erklärte Sozialpädagogin Susanne Gruber. Vermehrtes Lüften, stündlich für mindestens zehn Minuten, ist jetzt angesagt. Reinigungsarbeiten werden intensiver durchgeführt und mindestens zweimal täglich werden das Mobiliar, Türgriffe und Toiletten desinfiziert. Auch die tagesstrukturierenden Maßnahmen, die hauptsächlich auf Gruppenangeboten basieren, wurden mit viel Kreativität des Personals umstrukturiert. Die Teilnehmerzahl musste bei allen Gruppenangeboten verringert werden. Die Sing- und Tanzgruppen sind seit Beginn der Pandemie verboten. Ebenso müssen die Besucher auf die beliebten Ausflüge und Feierlichkeiten verzichten. "Auch wenn durch die strengen Maßnahmen die Gemütlichkeit und Ungezwungenheit leiden, sind unsere Besucher froh und dankbar, das Tageszentrum als stabilisierenden Ankerpunkt in dieser belastenden Zeit aufsuchen zu dürfen", weiß die Tageszentrum-Leiterin.
Viele Projekte und hilfreiche Angebote
Weiterhin angeboten werden die psychosoziale Begleitung in Gesprächskreisen, der Selbstwertgruppe und bei Bedarf in Einzelgesprächen. Beliebt ist weiterhin das Aussähen von Pflanzen und im Mai die Bepflanzung der Hochbeete im "Miteinand-Garten" auf der Quartiersgarage, Spaziergänge und Walking zu zweit, Gedächtnis- und Konzentrationstraining, Englischkurs, Darten, Kochen und Backen zu zweit und das gemeinsame Essen mit Abstand. Erwachsene Menschen mit seelischer Erkrankung und Belastung können sich über die Hilfsangebote gerne informieren und einen Termin zum ersten Kennenlernen vereinbaren. Weitere Informationen sind beim Tageszentrum Frohsinn, Marienplatz 6, Landau, ✆09951/6034536, E-Mail tageszentrum@caritas-landau.de oder im Internet unter www.cartias-landau.de erhältlich. Die Finanzierung erfolgt durch den Bezirk Niederbayern im Rahmen der ambulanten Eingliederungshilfe.