Landau. "Bei unseren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern finden die Bürger immer kompetente Ansprechpartner", schreibt Josef Brunner, der ehrenamtliche Vorsitzende des Caritas-Kreisverbandes, in seinem Grußwort zum Jahresbericht 2020.
"Durch die konsequente Weiterentwicklung unserer Angebote stellen wir uns dem Wandel der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Diese zeigen sich bei spürbaren Veränderungen in den Bereichen Familie, Jugend, Migration, Integration und häusliche Pflege", so Brunner weiter. Der Kreiscaritasverband Landau stellte für das Jahr 2020 seinen Jahresbericht vor. "2020 war ein außerordentliches Jahr - für alle und auch für uns, unsere Dienste, unsere Mitarbeiter", so der geschäftsführende Vorstand Rudi Kramer.
Es wurde ein Corona-Krisenstab eingerichtet. "In enger Absprache mit dem Ordnungsamt und dem Gesundheitsamt im Landratsamt haben wir unsere Angebote und Dienste so weit wie möglich, wenn auch oft eingeschränkt, durchgeführt", so Rudi Kramer weiter.
Ehrungen werden bald möglich nachgeholt
Ehrungen sind im Berichtszeitraum angefallen und werden entsprechend nachgeholt. Fünf Jahre ehrenamtlich engagiert sind Julia Krull (Kegelgruppe der Offenen Behindertenarbeit), Katharine Eder-Sonndorfer (Teestube Dingolfing und Tageszentrum "Frohsinn"), Inge Bölsterl (Teestube Dingolfing) und Michaela Höhenberger (Betreuungsgruppe Eichendorf der Fachstelle für pflegende Angehörige).
Das Ehrenzeichen in Silber für zehn Jahre Ehrenamt gibt es für Herbert Sporrer (Ausschuss), Maria Schmerbeck, Severin Pleschek (Kassenprüfer), Sabine Winner (Freizeit und Begegnungsmaßnahmen in der Offenen Behindertenarbeit) und Renate Fischer (Zuverdienstprojekt LanZE). Für 20 Jahre ehrenamtliche Mitarbeit erhielt Alois Schrögmeier (Ausschuss) das Holzkreuz als Auszeichnung.
Eine Reihe von Mitarbeitern konnten ihre Dienstjubiläen begehen: Monika Ebn mit 40 Jahren in der Sozialstation; seit 30 Jahren ist Emma Gedweg ebenfalls in der Sozialstation tätig. Angela Waas arbeitet seit 25 Jahren als Hauswirtschaftshilfe und Michael Bentenrieder seit 20 Jahren in der Migrations- und Allgemeinen Sozialberatung; 15 Jahre ist Irene Zollner schon als Haushaltshilfe bei der Caritas. Das Zehnjährige konnten Marlene Schaumberger (Tageszentrum Frohsinn und Beratungsstelle für seelische Gesundheit), Renate Lindinger (Sozialstation), Nicole Neuhofer (Beratungsstelle für seelische Gesundheit), Monika Brader (Offene Behindertenarbeit) und Christine Salzinger (Sozialstation) feiern.
In der Flüchtlings- und Integrationsberatung (FIB) haben alle Zugewanderten eine wichtige Anlaufstelle. Keineswegs ein "verlorenes" Jahr war 2020 für Ahmad aus Syrien, der 2012 als Flüchtling in Bayern angekommen war. Der junge Syrer verfolgte mit außerordentlichem Fleiß, viel Optimismus und Durchhaltevermögen sein Ziel: eine gute Arbeit, Freunde und ein "ganz normales" Leben in seiner neuen Heimat zu finden. Acht Jahre später hält Ahmad seine Einbürgerungsurkunde und einen deutschen Pass. Mit Hilfe des damaligen Caritas-Migrationsberaters Michael Bentenrieder fand er bald eine Arbeit und eine Wohnung. Es folgten Stationen als Lagerarbeiter und Küchenhelfer. Sein Wissensdurst und Fleiß führten ihn weiter nach München, wo er eine Ausbildung und dann eine Fachschule absolviert.
Die Beratungsstelle für seelische Gesundheit und Sozialpsychiatrischer Dienst konnte lange nicht wie gewohnt beraten. "Mit dem ersten Lockdown im März 2020 wurden wir mit einer noch nie dagewesenen Situation konfrontiert und waren gezwungen, schnell und flexibel im Sinne unserer Klienten, aber auch zum Schutz unserer Mitarbeiter zu handeln", so die Beratungsstelle. Innerhalb weniger Tage wurde auf telefonische Beratungsarbeit umgestellt.
"Frohsinn" war nur noch telefonisch geöffnet
Auch das Tageszentrum "Frohsinn" war von der Corona-Krise betroffen und war von 16. März bis 17. Mai geschlossen. In dieser krisenhaften Zeit wollte das Team des Tageszentrums weiter für seine Besucher da sein und war für seelische Notfälle erreichbar. Der Abholservice zur Mittagszeit wurde eingerichtet. Das Tageszentrum "Frohsinn" beteiligt sich seit Juni 2020 am Gemeinschaftsprojekt "Miteinand Garten".
Die Landauer Zuverdienst Einrichtung (LanZE) bietet individuelle und flexible Rahmenbedingungen für sinnvolle und wertschöpfende Tätigkeiten. Im Frühjahr 2020 musste sie pandemiebedingt schließen. Daher war es nach den langsamen Lockerungen umso wichtiger, die Zuverdiensteinrichtung für die Klienten weiterhin konstant offenzuhalten. Im Januar 2021 feierte die LanZE ihr zehnjähriges Bestehen.
Abschied von Ursula Wagner nach 25 Jahren
Die Offene Behindertenarbeit (OBA)/Familienentlastender Dienst (FED) mussten ebenfalls flexibel auf die Einschränkungen reagieren. Kurzzeitig fanden im Juli und August 2020 Freizeit- und Bildungsangebote statt. Im Jahr 2020 führte die Sozialstation 550 Pflegeberatungen durch. Anneliese Singer und Irmgard Lex, die seit vielen Jahren diese Beratungen durchführen, werden seit Januar von drei weiteren Pflegefachkräften unterstützt. 2021 ist für Emma Gedweg und Rosmarie Liebl die Qualifikation zur Pflegeberatung an der Katholischen Akademie in Regensburg geplant.
Aber auch Abschied stand an. Zum 1. April 2020 trat Ursula Wagner in die Freistellungsphase der Altersteilzeit ein. Damit ging in der Sozialstation der Caritas Landau ein langes Kapitel segensreicher Arbeit zu Ende.
Ursula Wagner begann ihren Dienst am 1. Oktober 1994 als Altenpflegerin. Nach knapp drei Jahren übernahm sie zunächst die stellvertretende Leitung der Sozialstation, ab 1999 deren Leitung. In ihrer über 25-jährigen Tätigkeit war sie stets unermüdlich für die Patienten im Einsatz. Mit dem Abschied von Ursula Wagner ging auch in der Fachstelle für pflegende Angehörige eine Ära zu Ende. Auch die beiden Betreuungsgruppen in Eichendorf und Wallersdorf wurden von ihr ins Leben gerufen und über viele Jahre begleitet. Zum 1. April 2020 übernahm Anna Berlinger mit einer Halbtagsstelle die Leitung der Fachstelle.
Wichtig, gerade in der Pandemie ist das "Essen auf Rädern". 2020 wurden 155 Personen damit versorgt. Insgesamt wurden 22749 Essen ausgeliefert. Das Team besteht aus acht Frauen und sechs Männern. Diese legten die beachtliche Strecke von 55342 Kilometer zurück.